Wohnen an der Sonnhalde

Die aufgefächerten Baukörper verbinden sich mit der Umgebung

Die Wiese, auf der die Siedlung entstehen soll, wird im Westen von einer offenen und gut erschlossenen Grünfläche und im Osten von einer Waldfläche umrahmt.

Über das nach Süden gerichtete Hanggrundstück verteilen sich spielerisch die acht aufgefächerten Baukörper der Siedlung. Scheinbar zufällig, jedoch bewusst entworfen, richten sie alle ihre Wohnungen ins Tal und schaffen großzügige Ausblicke in die Natur und den Wald.

Die Gebäude sind so gesetzt, dass sie den Verlauf des Geländes optimal nutzen, terrassieren und ein großer Teil des Volumens im Berg integriert ist.

Sie zeigen sich talseitig mit 4 Geschossen, von denen die ersten beiden in den Hang eingebettet sind und Zugang zu den seitlichen Gärten und Grünflächen bieten. Folglich sind bergseitig nur zwei Geschosse sichtbar. Davon profitieren die dahinter liegenden Reihen, die oft über die Dächer der vorderen Häuser hinweg sehen.

Durch die vielen Terrassen im Hang gibt es in den ersten drei Geschossen etliche Flügelwohnungen mit eigenen Gärten. So wird ein Zugang nach draußen und eine Verbindung ins umgebende Grün geschaffen.

Die Häuser richten ihre Blicke ins Tal

Die Außenanlagen sind so geplant, dass sich die umgebende Natur zwischen die Häuser hinein entwickelt und sich mit den Gärten verbindet. Eine Siedlung, die Rücksicht auf ihre Umgebung nimmt und der Natur den Raum gibt, sich mit der neuen Struktur zu verbinden. Die Mischung aus 3 offen gestalteten Gemeinschaftshöfen und den privaten Gärten vor den Wohnungen, bietet den Menschen in der Siedlung Orte zum Treffen, Gärtnern und Entspannen. Die Freianlagen schaffen großzügig einen angenehmen Abstand zwischen den Häusern und nehmen in den Gärten die aufgefächerte Struktur auf. Aus den Höfen erreicht man barrierefrei die verschiedenen Fahrradgaragen und die Eingänge auf den Rückseiten der Gebäude. Ein Quartiersplatz im oberen Bereich der Siedlung kann sich als Treffpunkt und Gemeinschaftsort entwickeln und bietet einen Raum für alle, die sich begegnen möchten. Wenn man sich zu Fuß durch die Wege und Spielflächen bewegt und die Grünanlage des Quartiers erkundet, entstehen immer wieder neue Aufenthaltsorte und Durchblicke zwischen den Häusern hinab in die Landschaft.

Im angrenzenden Wald wurden für die Bauzeit Rückzugshabitate für Fledermäuse, Eidechsen und andere Arten eingerichtet. Diese Trockenmauern, Pfade und Lichtungen stehen später den Bewohnern als Erholungsfläche zur Verfügung und sind an die Freiflächen der Siedlung angebunden. Die Überzeugung eines langfristig nachhaltigen Konzeptes schwingt bis in kleine Details mit.

Materialien

Die Materialwahl dieses Projekts findet ihre Inspiration einerseits in der Umgebung, ist jedoch auch durch wichtige Parameter für eine hohe Wohnqualität, eine nachhaltige Bauweise, und die technische Umsetzung entscheidend.

Die massive Bauweise der Gebäude ermöglicht hier hohe Anforderungen an den Schallschutz und eine freie Grundrisseinteilung mit wenig Stützen. Außerdem können die Häuser und Tiefgaragen technisch optimal in den Berg gesetzt werden.

Die Ausfertigung der Fenster aus Holz, der Einsatz einer nachhaltigen Dämmung aus Holzfasern und die Verkleidung mit vertikalen Holzlatten nimmt den Bezug vom Wald der Umgebung auf und stärkt das nachhaltige Gesamtkonzept. Um ein einheitliches Bild in der Fassade und einen Witterungsschutz des Materials zu erreichen, wird die Oberfläche der Hölzer mit einer natürlichen Lauge behandelt und bekommt so eine dezente grüne Tönung. Die Kombination der Komplementärfarben des leichten Grüns und des natürlichen Rot‘s der Ziegelfassaden in den Mittel und Seitenbereichen der Häuser betont ihre Aufteilung und die Zonen um sie herum.

Komplett wird das Konzept mit den metallischen Akzenten der Geländerstäbe und dem dunklen Stoff der Sonnenschutzrollos.

Die aufgefächerten Baukörper verbinden sich mit der Umgebung

Bei der Entwicklung der Wohnungsgrundrisse spielt die Organisation des alltäglichen Lebens und das Wohlfühlen der Menschen die zentrale Rolle. In den Wohnungen an der Sonnhalde wird ein Gleichgewicht aus einzelnen Individual- und Rückzugsräumen und einem zentralen Kommunikationsort geschaffen.

Ein fließender Übergang und Zusammenschluss von Wohnen, Essen und Kochen schafft einen Mittelpunkt des Alltags in einer Wohnung, einen Raum in dem Austausch in den Lebensgemeinschaften stattfinden kann und Gäste großzügig empfangen werden können. Ergänzt werden die offenen Küchen durch einen abgetrennten Hauswirtschaftsraum, der praktische Funktionalität und zusätzlichen Stauraum liefert.

Die Individualräume sind in Größe und Belichtung multifunktional nutzbar und können so von den Bewohner*innen je nach Bedarf eingerichtet werden.

Die Aufenthaltsräume der Wohnungen richten sich nach außen und profitieren von den bodentiefen Fenstern, die Tageslicht in den Raum bringen. Durch die Ausrichtung der Wohnungen ins Tal und nach Süden richten sich viele Räume mit ihren Fenstern zur Sonne hin aus. Eine zeitgemäße Grundrissplanung und ein nachhaltiges Energiekonzept beinhalten auch eine kontrollierte Wohnraumentlüftung, die nach technisch hohen Standards die Bäder entlüftet und ein angenehmes Raumklima begünstigt.

Die geplanten Nischen für Einbauschränke an den entscheidenden Stellen und eine hochwertige Ausstattung mit Fußbodenheizung und Echtholzparkett geben den Wohnungen den letzten Schliff.

Generelle Qualitäten

• Heller und großer Kommunikationsraum
• Großzügige offene Wohnküche
• Hauswirtschaftsraum
• Holzfenster mit Isolierverglasung
• Echtholzparkett
• Fußbodenheizung
• Feinsteinzeugfliesen
• Waschmaschinenanschluss
• Stromversorung mit nachhaltigem Konzept
• Elektrisch betriebener Sonnenschutz
• Außenliegender Sonnenschutzscreen aus dunklem Stoff
• Ausblick in die Natur

Bad Qualitäten

• Feinsteinzeugfliesen
• Duschtrennwand Glas
• Spiegelwand
• bodentiefe Dusche
• Badewanne
• funktionaler Grundriss
• Fußbodenheizung
• Armaturen von Grohe o. gleichwertig
• Keramik Duravit o. gleichwertig
• kontrollierte Wohnraumentlüftung

Die acht Häuser der Siedlung an der Sonnhalde entsprechen grundsätzlich den Standards der Energieeffizienzklasse KFW 40EE. Die verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Versorgung ist Teil des energetischen Konzepts und wird in enger Abstimmung mit den Stadtwerken Waldkirch verwirklicht. Eine eigene Wärmepumpe versorgt jedes der Häuser mit Wärmeenergie. Eine Photovoltaikanlage auf jedem Haus unterstützt das System mit Eigenstromversorgung.

Das energetische Konzept der Häuser nutzt geschickt die Lage, in dem die Nordseite der Häuser zum großen Teil durch die Erde geschützt wird und die Südseite zur Sonne große Fassadenflächen hat. Im Winter fällt im Erdreich die Temperatur nicht unter 8-10°C, im Sommer steigt sie nicht über 12-14°C. Im Winter ist außerdem der solare Energieeintrag durch die Ausrichtung der Wohnungen zur Sonnenseite hin beträchtlich.

Jedes Haus wird mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet, sodass die digitale Versorgung und die Arbeit im Homeoffice gut möglich ist.